Ulrich Victor / Carsten Peter Thiede / Urs Stingelin

Antike Kultur und Neues Testament
Die wichtigsten Hintergründe und Hilfsmittel zum Verständnis der neutestamentlichen Schriften 

Copyright: 2003 Brunnen Verlag Basel
Wenn ich die heutige Tageszeitung lese, habe ich keine Verständnisschwierigkeiten. Wenn mir aber eine dreißig Jahre alte Zeitung in die Hand kommt, werden mir die meisten Sachverhalte und Namen unbekannt sein. Ich könnte die Zeitung nicht verstehen, ohne umfangreiche Nachschlagewerke zu Rate zu ziehen. Wenn Texte zweitausend Jahre alt sind, wird die Kluft, die den Leser von den Verfassern trennt, so gewaltig, dass sie nur mit Hilfe großer Brücken überwunden werden kann. Dieses Buch soll so eine Brücke zwischen den Texten des Neuen Testaments und den heutigen Lesern sein!
Warum wurde das Neue Testament in griechischer Sprache geschrieben? Welche Qualität hat dieses Griechisch? Auf welchen Wegen kamen diese Texte bis zu uns? Wie wurden sie damals gelesen? Was ist in der Antike ein Gott, wenn es damals mehr als zehntausend Götter gab? Was ist ein Retter oder Heiland? Glaubten die Zeitgenossen Jesu und die ersten Leser des NeuenTestaments bereits an ein Jenseits? Gehörten Wunder zum Alltag der Antike? Wie unterschied sich das Christentum von den Religionen der Antike, so dass es sich schließlich gegen alle anderen durchsetzte? Das sind nur einige der Bereiche, denen die Beiträge dieses Buches nachgehen.

"Man darf auf die Textkritik von Ulrich Victor sehr gespannt sein!"
(Prof. Dr. Cilliers Breytenbach, Humboldt-Universität Berlin)

"Die zu einem schönen Teil irrational skeptizistisch arbeitende Zunft der etablierten Neutestamentler braucht Publikationen, die frischen Wind in ihre Reihen bläst. Und ich bin überzeugt, dass Fachleute, die das NT von dem weiteren Hintergrund der klassischen Altertumswissenschaft her kommend erforschen, viel Konstruktives beitragen können."
(Dr. Heinrich von Siebenthal, FTA Gießen)

Die Autoren:

Dr. Ulrich Victor (geb. 1941) ist Lektor des Griechischen und Lateinischen und Mitglied des Instituts für Urchristentum und Antike an der Humboldt-Universität Berlin. Er untersuchte die Überlieferungsgeschichte eines Textes des Aristoteles (4. Jh. v. Chr.) und edierte ihn mit Kommentar und Übersetzung ("Oikonomikos", Königstein 1983). Ebenso gab er einen Text des Lukian (2. Jh. n. Chr.) heraus, der zum ersten Mal auf der gesamten handschriftlichen Überlieferung beruht (Alexandros oder der Lügenprophet, Leiden 1997). Victor überlässt das Neue Testament, den einflussreichsten Text, der je in griechischer Sprache geschrieben wurde, nur ungern den Theologen allein, sondern sieht es als das ureigene Arbeitsfeld eines Altphilologen an.

Prof. Carsten Peter Thiede (geb. 1952) ist Professor für Umwelt und Zeitgeschichte des Neuen Testaments (mit Papyrologie und Archäologie) an der STH Basel. Er ist Mitglied der Internationalen Papyrologenvereinigung (Association internationale de papyrologues). Im Auftrag der Bibliotheca Bodmeriana, Cologny bei Genf, gab er die Erstedition des P73 (Bodmer L) heraus. Bei der Israelischen Antikenbehörde leitet er die Schadensanalyse der Schriftrollen vom Toten Meer mit der von ihm mitentwickelten Konfokalen Laser Raster Mikroskopie. Thiede legt größtes Gewicht darauf, dass die neutestamentlichen Papyri nicht nach anderen Maßstäben beurteilt werden als die der übrigen antiken Literatur.

Urs Stingelin (geb. 1975) ist Verlagslektor und Lehrbeauftragter für Griechisch an der STH Basel. Er studierte an der Universität Basel Griechisch, Latein und Alte Geschichte und ist Mitglied des Schweizerischen Altphilologenverbands. Stingelin legt Wert darauf, dass die ursprüngliche Wirkungsabsicht des Neuen Testaments vermehrt in das Blickfeld von Lehre und Forschung kommt, und sieht in guten Griechischkenntnissen einen wichtigen Wegbereiter zu diesem Ziel.

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